Es ist der 20. April, der letzte Tag des Einigungsfestes und frühlingshafter Vormittag. In Senseki an in einem Park in der Nähe des Zentrums wurden mit akkurater Sorgfalt eine Reihe von Holzbänken aufgereiht und Flyer verteilt auf denen "Herzlich willkommen Shinobi aus Konoha- und Kumogakure!" steht. Zwei Organisatoren des Austauschprogrammtreffens stehen etwas bekümmert herum und hoffen auf Teilnehmer aus beiden Dörfern die ihrem Aufruf, sich doch mit allen Teilnehmern zu treffen und damit einen Erfahrungsaustausch stattfinden zu lassen. Ob sie damit stehen gelassen werden?
Etwas unsicher steuerte Chou auf den kleinen Platz im Park zu. Kaum sah man sie auf die eher ungemütlich wirkenden Holzbänke und den wenigen platzierten Pappbechern und Thermoskannen zulaufen fühlte sie sich den unangenehmen Blicken zweier Erwachsener ausgesetzt die nicht lange zögerten: Sie kamen beide auf die kleine Akademistin zugestürzt, wie zwei gierige Löwen. Huch! Am liebsten wäre Chou sofort wieder umgedreht. Aber sie hatte sich fest vorgenommen heute mal MUTIG zu sein und an dem Treffen, von dem sie gehört hatte, teilzunehmen - vielleicht tauchte ja auch Masami-chan hier auf? "H..hallo.", hauchte sie der einen Frau entgegen die sie über ihre Brillengläser neugierig musterte. "Herzlich wilkommen, bist du nur hier um dich für deine große Schwester über den Austausch zu informieren?" Anscheinend nahm man sie nicht mal wirklich für voll. Chou hätte am liebsten genickt und wäre sofort wieder umegkehrt, aber nein - sie griff etwas verbissen ihre Umhängetasche fester und biss sich auf die Lippen. "N..nein. Ich neh.. nehme auch - auch am Austauschplo..programm - also am Programm teil.", stotterte sie mit trotzdem ziemlich unsicherer Stimme und fühlte sich lange nicht so mutig wie eigentlich vorgenommen. Wieso war sie hier eigentlich alleine? War sie so früh dran? Na gut, der Treffpunkt war schon etwas fies.. unauffällig und so früh am Morgen, das vermutlich die meisten Teilnehmer lieber ausschliefen um später Abends länger am Ball oder Festabschluss teilnehmen zu können und das Feuerwerk nicht zu verpassen. Aber trotzdem war es doch nett mal zu sehen, wer noch am Austausch der Dörfer teilgenommen hatte? Die Frau schien Chou im ersten Augenblick kaum zu glauben oder wieso sah sie für einen kurzen Moment ein amüsiertes Lächeln in ihren Mundwinkeln? Doch vielleicht hatte sie sich auch getäuscht, sofort hatte die Organisatorin (oder eine Vertreterin?) wieder ihren ernsten Gesichtsausruck von eben drauf. Stattdessen antwortete ihr Partner: "Das ist schön. Du bist die Erste hier!" Oh. Wow. Damit hatte Chou echt nicht gerechnet.
Kins Brust war noch immer Bandagiert, gut was hatte sie auch anders erwartet, es war klar gewesen dass diese Verletzung nicht allzu schnell abheilen würde. Doch was sie mehr gewundert hatte, war die Tatsache dass ihr Vertrautergeist ihr seit diesem Kampf nicht mehr von der Seite weichen wollte. Ja, Kuro lehnte seither eine Auflösung des Jutsus kategorisch ab und wollte immer bei seiner Kleinen Bleiben. So kam es dass der große Löwe neben der zierlichen, sichtbar verletzend Grünhaarigen her lief. Nun sie waren wohl ein ungleiches Gespann, doch es störte keinen der beiden, sie waren zusammen aufgewachsen und liebten einander aus tiefsten Herzen. Tja vielleicht mochte es ja Unsinn sein, aber die beiden fühlten sich durch das Schicksal verbunden und diese Verbundenheit konnte ihnen keiner mehr nehmen. Schließlich hatte Kin sich fast bis auf dem Platz vor gekämpft das atmen tat ihr noch immer weh, aber gut mit dem Risiko musste man als Ninja leben. Sie blickte sich um, außer ihr sah sie nur ein kleines Mädchen und zwei ältere Leute. „Ähm bin ihr richtig?“, fragte sie mit etwas lauterer Stimme während Kuro sie ermutigend anstubste. Er wollte sie schon fast in die Richtung der Fremden schieben während Kin sich überlegte ob sie bleiben oder flüchten sollte. Sie würde wahrscheinlich wie immer die älteste unter lauter Kinder sein, aber das war nun mal das Los des Mädchen sie hatte spät mit ihrer Ausbildung begonnen und musste nun wohl oder übel mit den Folgen leben, denn so gut wie die meisten Leute in ihrem Alter war die junge Frau einfach noch nicht oder würde deren Level vielleicht auch niemals erreichen, war konnte schon erahnen wie talentiert oder untalentiert sie wirklich war. Fakt war nur, dass sie sich immer wieder alt vor kam bei irgendwelchen Aktionen. Aber gut es hieß aber ins kalte Wasser, sie trat zu den anderen blickte die Fremden an und meinte: „Ich bin hier wegen dem Programm.“
Nachdem Chou eine gute Weile etwas erfolglos an einem der holzigen langen Tische gesessen hatte und an einer Limonade, die ihr einer der Organisatoren (oder waren es vielleicht doch eher lediglich Zivilisten die dazu überredet worden waren hier heute herumzustehen und so zu tun, als würden sie sich auskennen?) zugeschoben hatte, nippte, tauchte irgendwann doch noch jemand auf. Erleichtert beobachtete Chou wie sofort die Frau mit der scharfen Brille auf das grünhaarige Mädchen zusteuerte und sie mit einem fast schon monotonen: "Herzlich wilkommen, bist du nur hier um dich für deine große Schwester über den Austausch zu informieren?" Die Neue sah nämlich auch nicht viel älter als Chou selber aus. Innerlich freute sich die Akademistin schon eine weitere Akademistin begrüßen zu dürfen - also, vorausgesetzt.. warte. Ihr Blick blieb am Stirnband des Mädchens hängen und frustriert schlürfte sie den Rest des süßen Gesöffs aus. Doch keine Akademistin mehr.. und aus Kumogakure war sie wohl auch. Hey, immerhin eine Landesgenossin! Wieso immerhin? Was war denn an Kumo besser? , fragte sie eine innere stimme als sie nach ein paar Minuten schüchternden Herumsitzens doch ihren faulen Hintern bewegte und sich dazu aufraffte, wenigstens auf das Mädchen - meine Güte! Erst jetzt bemerkte Chou, wie HATTE sie ihn übersehen können, den verdammten Löwen neben der Grünhaarigen! Schnell setzte sie sich wieder hin und suchte nach den Augen nach etwas, was sie als Tarnung ... schnell, sie schnappte sich einen Flyer über das Austauschprogramm und tat so als würde sie sehr interessiert etwas lesen. Ihr Herz klopfte. Ob der Löwe jetzt die Frau mit der Brille fressen würde? War dies ein persönlicher Anschlag gegen die Organisation des Austauschprogramms? Oder ein kleiner Rachefeldzug? Hoffentlich übersieht sie mich, hoffentlich übersieht sie mich.. Chou vergrub ihre Nase im Flyer.
„Sehe ich tatsächlich noch immer so jung aus? Wenn ich mich für meine Schwester informieren würde, wäre das etwas sehr traurig, immerhin bin ich schon 19. Aber um auf die Frage zurückzukommen. Ich nehme Teil, mein Name lautet Kin und ich bin Genin.“, kam es ruhig von der jungen Frau wobei man jedoch eine leichte Belustigung aus ihrer Stimme heraushören konnte. Sie fand es immer wieder amüsant, dass man sie trotz ihres Brustumfangs und ihres Alters schnell noch für eine Akademistin hielt. Aber gut, es sollte nicht ihr Problem sein was andere von ihr dachten, immerhin hatte es die Grünhaarige nie sonderlich gekümmert, noch nicht einmal als sie im fortgeschrittenem Alter die Akademie besucht hatte. Sie fuhr sich durch die Haare, als sie sah wie ein Mädchen kurz zu überlegen schien auf sie zuzukommen, sich dann allerdings von Kuro abschrecken ließ. Zumindest ging die junge Frau davon aus, dass der Löwe der Grund dafür war. Ihrem Gemüt entsprechend ging sie unbekümmert auf die andere zu. Der helle Kater folgte seiner Gefährten auf Schritt und Tritt immerhin war jene noch immer verletzt und er fühlte sich verantwortlich dafür, weil er im entscheidenden Moment nicht dagewesen war und Kin konnte es ihm nicht ausreden, er war sich sicher dass es mit ihm an ihrer Seite nicht so weit gekommen wäre.
Kurz überlegte die junge Frau was sie tun sollte, dann trat sie einfach hinter das Mädchen und fragte mit einem Blick auf den Fleier spielerisch: „Was ist denn da so interessant?“ Kuro hatte sich in der Zwischenzeit mit seinen Vorderpfoten auf der Bank abgestützt und blickte eben falls zu der jungen Frau. Er sprang schließlich ganz auf die Bank und näherte sich dem Mädchen immer mehr. Ehe er fast schon mit zwei Pfoten auf ihrem Schoß stand und zu ihr hochblickte mit einem Dackelblick. Er schien die Fremde sympathisch zu finden wahrscheinlich luckte er deshalb genau wie seine Schwester über das Heft der Fremden. Mal sehen was nun passieren würde, der junge Löwe hoffte insgeheim dass er gekrault werden würde, aber da konnte man sich nie so sicher sein.
"Wir wurden hier angehalten jeden als potenziellen Akademisten zu behandeln, tut mir Leid. Viel Spaß beim Austausch. Solltet ihr Fragen oder Hinweise haben sprecht uns einfach an.", erwiderte die Organisatorin organisatorisch freundlich und wandte sich dann fast schon wieder abrupt ab, nach neuen potenziellen Opfern Ausschau haltend. Viele Interessenten schien es nicht zu geben, wurde doch im Vorhinein dafür Werbung gemacht.. Chou kauerte immer noch auf ihrer Bank am Holztisch und hoffte, einfach übersehen zu werden. Das passierte ihr doch sonst so oft! Wieso jetzt nicht? Ihre Hände die den Flyer hielten wurden schwitzig als sie auf einmal durch ein heftiges Beben sah, wie der Löwe der jungen Frau auf den Tisch sprang und auf sie zukam- Chou schaute nicht mal lange genug hin um zu sehen, dass der Begleiter der Genin eigentlich sehr freundlich drein schaute und auch keine Anstalten machte sie zu verspeisen - sie wurde nämlich von den freundlichen Worten der Grünhaarigen abgelenkt. "N- nichts.", erwiderte sie rasch und legte den Flyer beiseite. Im Grunde genommen war er wirklich öde gewesen. Sie kannte ja schon alles, was man zum Austauschprogramm wissen musste - sie war ja nur deswegen hier! Voll dumm, solche Flugblätter hier auszulegen, welcher der Teilnehmer würde sich denn nochmal darüber informieren wollen? Und wirklich andere Interessenten gab es hier auch nicht.. mit diesen Gedanken wollte sie stetige Beschäftigkeit vortäuschen, doch es klappte nicht so recht. Der Löwe war vor ihr (auf dem Tisch) stehen geblieben und starrte zu ihr herunter. "Ichäh.. ist das deine.. Katze?", fragte Chou mit piepsiger Stimme und deutete mit einem Finger auf Kuro. Dabei hatte sie sofort die Vorstellung von einem riesigen Haps des Löwen - und ihr Finger war weg. Schnell zog sie ihn wieder ein. "Ichäh.. störe ich Euch irgendwie?", setzte sie hinzu und musterte das grünhaarige Mädchen neugierig.
„Das ist Kuro mein Brüderchen und ich denke mal er hat nicht vor dich zu fressen sondern will eher kuscheln.“, kam es mit einem breiten Lächeln von der Grünhaarigen während sie neben der Fremden auf der Bank platznahm. Dann strich sie dem Tier über das kurze helle Fell sie hatte ihren Löwen wirklich sehr gerne auch wenn er von Zeit zu Zeit eindeutig übertrieb, gerade wenn es um Fürsorge gegenüber seinem Menschen ging, so konnte er wirklich weit über das Ziel hinausschlagen, nur deshalb begleitete das zu groß geratene Kätzchen auch die junge Frau. Kin schüttelte auf die Frage hin den Kopf. Die andere störte sie ganz und gar nicht, sie machte die aktuelle Situation eigentlich erst interessant. Da sie erst zu zweit waren, war sie die einzige Person die im Moment die Aufmerksamkeit der jungen Frau auf sich erregen konnte. „Ich bin Kin und das ist Kuro und wie heißt du?“, fragte sie die andere mit deutlich sichtbarem Interesse. Dabei hatte sie den Kopf leicht schiefgelegt. Kuro sprang mittlerweile von der Bank nur um auf der anderen Seite wieder hoch zu kommen und seinen Kopf auf dem Schoß seiner Gefährtin abzulegen er würde über sie wachen in jeder Situation solange bis es seiner Kleinen wieder gut gehen würde. Allerdings war ihm an diesem Tag nicht nach reden zu Mute, weshalb er schwieg und lieber auf Kuschelkurs ging. Kin lehnte sich leicht zurück und genoss es einfach an diesem Ort zu sitzen in Begleitung ihres zu großgeratenen Kuscheltieres. „Naja normalerweise ist Kuro etwas gesprächiger aber seit dem ich mich verletzt habe ist er etwas sehr in dem Beschützermodus.“, kam es mit einem entschuldigenden Blick von der jungen Frau. Ihr Fellknäul gab nur ein leichtes Schnurren von sich. So kannte Kin ihren Kater schon seit vielen Jahren, als ein kleines schnurrendes etwas, mit dem man trotzdem wenn man wollte gut kämpfen konnte und auch die Welt erkunden konnte, auch wenn man dabei oft mit dem Rücken zu der Wand stand.
"Oh.. oh das ist gut.", antwortete Chou leicht beruhigt und musterte den Löwen auf dem Tisch nochmal mit einer geringeren Spur von Angst. Genaugenommen.. sah er wirklich nicht besonders hungrig aus. Oder gefährlich. Vielleicht sogar niedlich sogar. "Freut mich, Euch kennen zu lernen.. Kin und Kuro. Ich.. mein Name ist Chii..Chiisana Chou." Wie gerne hätte sie das flauschige Fell der Katze berührt und sie mal gestreichelt.. aber das traute sie sich dann doch nicht. Auch wenn diese Kin anscheinend, zusammen mit ihrem Begleiter, sehr nett zu sein schien. Langsam taute die Akademistin auf und lächelte den beiden zu. "Du.. SIe.. haben sich verletzt?", fragte sie vorsichtig und musterte das Mädchen mit den grünen Haaren vorsichtig, nicht zu auffällig natürlich, da sie nicht unhöflich sein wollte. Wo sie sich wohl verletzt hatte? Welchen Rang sie wohl ausübte, und überhaupt - wieso hatte sie am Austauschprogramm teilgenommen? "Sehr schlimm? Ich hoffe es tut nicht zu doll weh.", fügte sie hinzu und faltete den Flyer in ihren Händen etwas nervös hin und her. SIe beobachtete wie der Löwe seinen Kopf auf ihren Schoß packte und anfing zu schnurren. Die beiden schienen sich wirklich sehr zu vertrauen! Das erinnerte sie an ihr Gespräch mit der rothaarigen Uzumaki, die ihr von den Inuzuka erzählt hatte die gewisse Ninken hatte, Tierpartner die ihre Shinobi ein Leben lang begleiteten. Das brachte sie auf eine Idee: "Ist.. ist Dein - ich meine, ist Kuro zufälligerweise ein Ninken?"
„Ja und mein Sensei würde mich deshalb glaube ich am liebsten ne Klippe runter werfen. Ach was, die ersten Minuten und danach etwas aber hätte schlimmer kommen können.“, kam es mit einem breiten Lächeln von Kin. Rin war wirklich nicht davon begeistert gewesen, dass ihre Schülerin sich von dem Panda hatte überrollen lassen. Als ob sie das wirklich gern gemacht hatte, also mit Absicht ließ sich niemand von so ner halben Tonne überrollen. Dabei war der Panda total niedlich gewesen und sie hatte ihn wirklich gern gehabt. Hätte sie nicht schon Kuro gehabt dann hätte sie vielleicht sogar den Panda adoptiert, er war auch total süß durch seine Gutmütigkeit gewesen, auch wenn es für seinen Partner nicht wirklich praktisch gewesen war.
Was Kuro dann hörte brachte ihn dazu empört aufzuschnaufen. Er hob den Kopf und blickte die Fremde abschätzend an ehe er meinte: „Ich bin doch kein Köter. Ich bin ein Vertrautergeist, aber zumindest etwas ähneln wir uns schon. Wir akzeptieren keine dahergelaufene Ninjas. Sie müssen aus der alten Familie entstammen der auch Kin angehört. Und wir leben sehr eng miteinander zusammen. Aber wir sind keine von diesen blinden vertrauensseeligen Hunden die einem überall hin folgen!“, kam es krümelig von ihm. Ehe er auf stand von der Bank sprang und das Jutsu löste. Kin spürte noch wie er verschwand. Ihr Lächeln wurde noch breiter dadurch: „Uh ich glaube jetzt ist er große Krieger eingeschnappt.“ Ja, ihr Löwe mochte es wirklich nicht mit jenen verglichen zu werden Kin war es egientlich egal, auch wenn sie für Kuro druchaus Chakra zahlte, das so oft besser für etwas anderes gebrauchen konnte. So hatte sie ihn doch gerne bei sich weil er für sie so etwas wie Sicherheit symbolisierte und sie sich auf ihn verlassen konnte. Immerhin hieß es, dass die beiden sich ihr Schicksal teilten. Nie würde der Löwe sie hintergehen, auch wenn er ihr von Zeit zu Zeit den einen oder anderen Nerv raubte.
"Oh nein... wirklich?", fragte Chou entsetzt als die grünhaarige Frau ihr verriet, dass ihr Meister sie am liebsten eine Klippe hinuntergestürzt hätte. Was für ein grausamer Meister! Hoffentlich hatte sich Kin nichts getan - ach so, das ganze war ja im Konjunktiv formuliert gewesen, wahrscheinlich WAR sie gar nicht heruntergeschuppst worden. Puh! Fast hätte Chou sich ganz umsonst erschrocken. "Dein Meister klingt ganz schön brutal.. ich hoffe er tut dir nicht oft weh?" Ganz automatisch nahm Chou nämlich an, dass die Verletzung vom Sensei Kins stammen musste, wenn sie so über ihn sprach. "Weil, wenn er das tut.. könntest du dich doch auch beschweren? Ich meine, sowas muss man ja nicht zu lassen, ne?" Sie sah Kin fragend und ein bisschen besorgt und mitleidig an. Sie war sich nicht ganz sicher sie richtig verstanden zu haben, aber wenn sie die Zeichen richtig deutete, klang das nach ziemlich schlimmen Dingen! Als Kuro dann so abrupt aufstand und vom Tisch sprang erschrak Chou ziemlich. Oh nein! Seine Worte verletzten sie sehr, sie wollte ihn doch nicht beleidigen. Doch da verschwand er schon in einer etwas seltsam anmutenden Wolke. "Oh nein.. das tut mir Leid.", sagte sie ziemlich zerknirscht und sah Kin entschuldigend über den Tisch hinweg an. "Entschuldige, dass ich ihn so beleidigt habe. Wenn du ihn wieder siehst, richte ihm das bitte aus, ja?" Kin selbst schien das nicht so schlimm zu finden, denn sie grinste bei dem beleidigten Kommentar des Löwen nur, aber sie war sich wahrscheinlich seiner Treue auch sicher - Chou war das nicht, ihr lag auch einfach nur daran, niemanden mit ihren dummen Kommentaren oder Nachfragen verletzten zu wollen. "Ist er das.. öfter?", fragte sie dann jedoch noch, neugierig geworden, nach.
„Ach es ist eigentlich ziemlich lustig bei uns.“, kam es mit einem Grinsen von Kin. Dabei dachte sie nur an ihren Umgangston, wer außer ihnen nannte seinen Sensei schon Gothbraut? Die junge Frau kannte niemanden aus den Rotkopf und sie kannte auch keinen Sensei der so viel vor sich hin fluchte und seine Schüler beleidigte. Aber das machte wahrscheinlich gerade den Charme des Teams aus. Ja Kin war eigentlich gern in ihrem Team, auch wenn es manchmal ziemlich anstrengend und unnötig sein konnte. Aber gut, wenigstens brauchte Rin ihren Schülern etwas bei, das war eigentlich schon mehr als die junge Dame am ersten Tag von ihrem Sensei erwartet hatte, nachdem sie jene erblickt hatte. Kins Gesichtsausdruck wurde etwas ernster als sie sich wieder Kuros launischen Benehmen zu wenden musste: „Mach ich.“ Es war schon schrecklich wie leicht man eine dieser Raubkatzen auf den Schwanz treten kann, sie selbst hatte es auch durchaus schon öfters getan und war immerhin auch mit jenen aufgewachsen und sie waren praktisch gesehen ihre Familie. Früher als die junge Frau noch klein war hatte sie sogar den Anführer der Löwen Vater genannt und es für das natürlichste der Welt gehalten. Noch heute rutschte ihr von Zeit zu Zeit ein Dady raus, wenn sie sich sahen. „Normalerweise nicht ganz so schlimm, aber etwas hochnäsig ist er immer. Aber seine Schwester ist bei weitem zickiger auf jene würde ich mich nicht verlassen wenn es um Leben oder Tod gehen würde.“, Kin strich sich einmal durch die langen grünen Haare. Kuro war ihr Bruder und eigentlich gehörte auch Hokiri dementsprechend zu ihr als ihre Schwester, aber gut das wollte die kleine Katzendame nicht immer ganz so einsehen. „Sag mal Chou, wie alt bist die eigentlich?“, fragte die junge Frau mit einem freundlichen Lächeln die Akademistin. Sie mochte jene ziemlich gern, aber sie schätze die andere auf ein normales Akademistenalter und nicht wie sie als einen der Spätzügler.
"Er hat eine Schwester? Besitzen.. Löwen nicht meistens viele Geschwister? Wie ist es denn mit.. naja.. ich meine Löwen haben im Allgemeinen doch ein Rudel - trifft das auch auf Deine Kuchiyose zu?", fragte Chou etwas verwundert und faltete den Flyer zu einem kleinen Flugschiff. Sie war immer noch etwas nervös, was hauptsächlich daran lag, dass sie nicht so recht wusste was sie nach ihrer Blamage nun tun sollte - sie hatte erfolgreich einen Löwen verdrängt und nun das Ergebnis hier vor sich. Auch wenn Kin meinte, dass das viel zu leicht passieren würde und kein schreckliches Ding wäre, fühlte sie sich immer noch schlecht deswegen. Vielleicht verstand sie Kuro ja besser, wenn sie etwas mehr über ihn wusste? Ob das so einfach passieren würde war fraglich, aber versuchen konnte man es zumindestens. Das war das mindeste, was sie tun konnte. "Ich bin zehn Jahre alt.. darf ich fragen wieso du fragst?", sie lächelte Kin an und versuchte selbst das Alter zu schätzen. Sie sah sehr jung aus, vielleicht 13 Jahre oder so? Andererseits wusste sie selber, dass sie mieserabel darin war, andere Menschen einzuschätzen, vielleicht sollte sie ihre Vermutung über Kins Alter ihr lieber nicht sagen.. nicht, dass sie sich schon wieder schrecklich blamierte.
„Ja, sie leben im Rudel zusammen und ich bin bei ihnen Aufgewachsen.“, kam es mit einem Lächeln von Kin. Dann dachte sie an die zwei der Drillinge, welche schon recht bald verstorben waren und es erstarb fast sofort auf den Zügen der Grünhaarigen. „Kuro hatte zwei weiter Geschwister aus dem gleichen Wurf doch sie sind Tod außerdem ist es eher unüblich, dass diese Löwen mehr als ein oder zwei Junge zur Welt bringen.“, es war eigentlich ziemlich traurig wie Klein der Clan der Löwen war im Verhältnis zu den Familienverbänden die sich in der Wildnis bildeten eher kleiner. Kins Blick war ziemlich weich geworden. „Nun seine einzige Schwester heißt Hokori, sie ist vierzehn Jahre jünger als er.“, erklärte die junge Frau mit einem Lächeln. Die kleine weiße Löwin war ganz anders als ihr Bruder und noch dazu war sie mehr oder weniger in jenen verschossen und das nicht erst seit gestern. Diese Kombination machte das Duo nur noch amüsanter, als es ohnehin schon war. Die beiden waren einfach zusammen schon immer göttlich gewesen und dadurch dass sie vom Schicksal so sehr verbunden waren, wurde es nur noch interessanter. Ja, sie mochte ihre beiden Fellkäule. „Für mich sind die beiden so etwas wie Geschwister, nein es tut mir leid, alle Löwen sind meine Geschwister, sie gehören zu mir, genauso wie ich zu ihnen gehöre.“ Nun ihr Lächeln wurde noch breiter, als sie meinte: „Nun dann bin ich wohl die Ältere, ich bin neunzehn Jahre alt, genauso wie Kuro. Wir sind am gleichen Tag geboren und werden wohl auch am gleichen Tag sterben.“ Kin blickte sich um ob sich der Platz nicht noch etwas mehr füllen würde, doch es sah zumindest im Moment noch nicht wirklich danach aus. Sie liebte es sowieso ruhiger, denn worein sollte sie denn ansonsten einen gewissen Wirbel bringen, wenn nicht in diese Ruhe.
"Oh. Das tut mir Leid.", antwortete Chou betroffen von Kins Erzählungen über die traurige Vergangenheit ihrer Kuchiyose und sah das grünhaarige Mädchen mitleidig an. Es tat ihr Leid, dass ihr Löwenpartner so eine schlimme familiäre Vergangenheit gehabt hatte, allerdings wusste sie nicht so recht was sie am besten dazu sagen konnte - war es clever, jetzt offenkundig ihr Mitleid auszusprechen oder war das zu unhöflich? War es höflich, es trotzdem zu tun oder.. andererseits kannte sie Kuro ja auch gar nicht, mischte sie ich dann nicht zu viel in die familiäre Situation der Löwen ein? Chou war etwas verwirrt und das sah man ihr wohl auch an. "Hast du sie denn alle sehr gut gekannt?", wie konnte sie sich die Einbindung des Mädchens in die Löwenfamilie vorstellen? Besuchte sie die Verwandten ihrer Kuchioyse regelmäßig, oder woher wusste sie so gut über all seine Familienmitglieder bescheid? Oder bekam sie regelmäßig Besuch von seinen Verwandten und Bekannten? Chou war sich etwas unsicher, wie sie sich das alles vorzustellen hatte - wie lernte man so einen Löwengeist überhaupt kennen? Zumindestens eine ihrer Fragen löste sich mit Kins Erklärung in Erkenntnis auf. "Und.. ihr steht Euch sicher sehr nahe, oder?", sie traute sich einfach nicht zu fragen, wie Kin zu Kuro gekomen war - oder er zu ihr. Das erschien ihr zu perönlich und intim um es einfach mal so nachzuhaken.
„Es ist fast normal, es ist eher ungewöhnlich, dass Löwen so viele jungen haben. Normalerweise gibt es im Clan nur wenige Kinder.“, kam es ruhig von Kin eigentlich war allen klar gewesen, dass man nicht alle drei durchbringen würde, selbst die Mutter der Jungen hatte es gewusst. Auch Kins Mutter hatte es damals schon gewusst und sie war gespannt gewesen welches der jungen wohl Kins Partner sein würde, auch wenn sie trotzdem alles für die Kleinen getan hatte und genau wie die Mutter der Löwen für jene ohne zu zögern durch jedes Feuer gesprungen wäre und wenn es ihren eigenen Tod bedeutet hätte. Die nächste Frage verwunderte Kin nicht sonderlich, sie war es gewohnt dass es viele Menschen gab, die ihre Verbindung zu den Raubkatzen hinterfragten. Es war auch nicht gerade alltäglich zu seinen Partnern ein so enges Verhältnis zu haben wie es in ihrer Familie üblich war. „Sagen war mal so, meine Mutter war eine freischaffende Kunochi und ich bin bei den Löwen aufgewachsen. Ich kann mich an keinen Tag in meiner Kindheit erinnern, an dem ich nicht Zeit mit einem Löwen verbracht habe. Erst als meine Mutter mit mir ins Dorf gezogen ist, habe ich die andern seltener gesehen. Aber Mam opfert oft Chakra damit wir einfach einmal zusammen sind. Immerhin ist es eine weite Reise bis in das Land des Wassers.“ Ja, für Kin waren die Löwen schon immer da gewesen und eines der ersten Dinge die sie erlernt hatte, war es ihren Partner zu rufen. Sie liebte die Raubkatze und war bereit für jene alles zu tun und sie war sich sicher dass Kuro das Ganze genau so sah. „Kuro ist für mich wie ein Bruder. Außerdem gibt es im Clan eine Legende, in jener heißt, dass jedes Mitglied meiner Familie einen Löwen als Bruder hat der geboren wird im selben Moment wie wir selbst und der auch im Gleichen Moment stirbt. Ob das stimmt weiß ich nicht, aber ich finde diese Geschichte schön.“, meinte Kin mit einem Lächeln. Sie war etwas woran man sich festhalten konnte, etwas das einem Mut gab wenn man allein war und sich einsam fühlte, denn jene zeigte dass man es im Endeffekt doch niemals war, solange man ein Mitglied der Familie war. Denn es gab immer jemanden der für einen da war, ein offenes Ohr für den anderen besaß oder einen beschützen konnte, wenn es hart auf hart kam.
"Du findest es schön, dass es eine Legende gibt, die sagt, dass du auch dann stirbst, wenn Kuro stirbt?", erwiderte Chou etwas ungläubig und lauschte davor gespannt den Worten der grünhaarigen Genin - das sie schon 19 Jahre alt sein sollte, vermochte sie kaum zu glauben. Das sah man ihr wirklich nicht an! "Ich glaube mir würde es etwas Angst machen.. aber solange du dir seines Vertrauens sicher sein kannst, gibt es sicherlich nichts, wovor du dich fürchten brauchst.", setzte sie lächelnd hinzu.. wobei ihr Blick auf ihre Armbanduhr fiel. "Oh.. so spät schon? Wir haben uns ganz schön verquatscht. Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, wenn ich jetzt gehen muss?", sagte sie etwas peinlich berührt und stand auf. "Es war sehr schön dich kennen gelernt zu haben! Vielleicht sieht man sich ja nochmal auf dem Fest? Ich habe mir noch gar nicht alles angeschaut!" Das war eine komplette Lüge, genauer gesagt eine Notlüge aus der Situation heraus, gerade weil es ihr so unangenehm war, sich schon das ganze Fest in Senseki angeschaut zu haben, aber sie wusste einfach nicht was sie ansonsten sagen sollte, ohne sich zu blamieren. "Ich wünsche dir noch ein tolles Fest!" Sie winkte der Genin noch ein letztes Mal zu bevor sie im Getümmel verschwand.