Heute ist der voretzte Tag des Einigungsfestes Kumogakures & Konohagakures - der 19. April, das Fest ist schon seit einigen Tagen voll am brodeln und das kleine Dorf Senseki platzt aus allen Nähten. Auf dem Festplatz, der passenderweise durch einen riesigen Kirschbaum in der Mitte ins Auge sticht, versammeln sich schon zu früher Zeit unglaublich viele LIebesgewillte die sich eigens für den heute stattfindenden Contest vorbereitet und herausgeputzt haben. Egal ob Mädchen oder Junge - jeder hier sieht aus als könnte er aus einem Modegeschäft stammen und die Begeisterung in den Gesichtern der Teilnehmer ist fast greifbar. Rosa und rot in allen Variationen, Herzchendeko so weit das Auge reicht und überall glitzerndes Konfetti in Form von kleinen.. Herzchen. Wer hätte es gedacht. - in der Mitte des Platzes, direkt neben dem Kirschblütenbaum, steht eine riesige Bühne auf der der Wettbewerb zum süßesten Pärchen bereits in vollem Gange ist. Nach und nach treten die zufällig ausgelosten Paare auf und versuchen ihrem zugeteiltem Partner eine Liebe zu vermitteln, die sich vielleicht und hoffentlich noch entwickeln wird.
Auch wenn es der Nara nicht zugeben würde musste er doch zugeben auf diesen Tag des Einigungsfestes schon insgeheim und ganz heimlich lange gewartet zu haben. Als er am Mittag des vorletzten Festtages auf den Festplatz trat glaubte er seinen Augen kaum zu glauben - die Mitarbeiter und freiwilligen Helfer Sensekis hatten wirklich beste Arbeit geleistet indem sie den bisher ganz anders wirkenden Festplatz unglaublich kitschig geschmückt hatten. Und die Besucher erst! Überall standen wettbewerbsgierige Besucher die gespannt auf die bereits tobende Bühne schauten, auf der andere Teilnehmer ihre (schrecklich schaurigen) Künste zur Schau gaben. Takeo schaute gespannt auf seine eigene Teilnehmernummer - 213! Er war bestimmt bald dran, zumindestens wenn er es mit der aktuellen Nummer verglich.. Eine gute halbe Stunde später wurde auch schon seine Nummer verkündet und der Nara machte sich auf zur Bühne - sein anderer Teilnehmer (insgeheim rechnete der Nara irgendwie damit, auf einen Typen zu treffen, wieso auch immer) war bereits vor ein paar Minuten aufgerufen worden, damit weniger Rückschlüsse auf die Identität diesens geschlossen werden konnten.
Auf der Bühne zu stehen war eine interessante Erfahrung für den Nara - er winkte der Menge kurz zu, grinste charmant und sah dann zum Vorhang, der jede Minute fallen würde..
A date with chaos and you're dressed to look nice.
[feat. Ryuzaki & Haga, mischievous Underlings of Yurara]
Das Einigungsfest. Ein historischer Moment in der Geschichte beider Dörfer, der mit einer großen Feier und vielen festlichen Aktivitäten, an denen sich beide Seiten beteiligen und einander näher kommen konnten, geehrt wurden. Viele Shinobi hatten lange auf diesen Tag gewartet, sei es weil er endlich Frieden zwischen den beiden Nationen bedeutete oder weil sie heute einfach nur ausgelassen Spaß haben und neue Gesichter kennenlernen konnten. Sicher, es gab auch einige Ausnahmen, die dem Fest keinerlei Bedeutung schenkten oder Wichtigeres zu erledigen hatten. So auch Yurara, die sich eigentlich für einen der Wettbewerbe eingetragen haben musste, weil es ihr ihre wechselhafte Laune mal wieder befohlen hatte. Jedoch konnte sie sich nicht mehr wirklich daran erinnern und hatte den Vormittag damit verbracht, sich selbst zu geißeln um dem Allmächtigen ihren Schmerz zu schenken. Wer sich durchaus daran erinnern konnte, dass die seltsame Tokubetsu-Jounin um diese Zeit eigentlich ganz woanders hätte sein müssen, waren ihre beiden "Untergebenen", zwei Genin-Taugenichtse, die dachten, in ihr ihre große Meisterin gefunden zu haben. Als Yuraras Teilnehmernummer aufgerufen wurde, war es demnach nicht sie, die auf die Bühne trat, sondern zwei kleine Jungs mit fiesem Blick und gekleidet in unübliche weiße Kutten, die absolut nichts Gutes im Schilde führen konnten.
Die Menge und auch Takeo zunächst ignorierend, schienen sie eher mit sich selbst beschäftigt zu sein: "Und gerade als er uns sein Genjutsu, uhhh, erklären wollte, riss Yurara-sama ihm die Haut vom Leib oder so. Eh-höhöhö. Das war das coolste, was ich jemals in meinem Leben gesehen hab oder so.", sprach der junge Kerl mit dem braunen Haar und dem roten Barett auf seinem Kopf, auf welchem sich das Symbol Konohagakures befand. "Wow. Das klingt echt cool, hehehe. Aber was was bedeutet Genjutsu, Ryuzaki?", fragte der Kleinere der beiden, der seinen hinterlistigen Blick hinter einer dicken Brille verbarg und nicht gerade der Hellste zu sein schien. "Es bedeutet, uhhh ... uhhh, dass du ein Vollidiot bist oder so. Eh-höhöhö." Haga schin zunächst perplex, stimmte dann aber auf das dämliche Gelächter seines "Freundes" ein. "Ahh yeah. Hehehe. Das hab ich gewusst." Beide blieben mitten auf der Bühne stehen, sahen sich kurz um und richteten anschließend ihre Blicke auf Takeo. "Sieh mal, der sieht aus wie ein Trottel. Fast wie du, Haga." "Ahh ... yeah. Was für'n Trottel!" Haga formte langsam und behutsam wenige Fingerzeichen, während Ryuzaki seine Hände in den Taschen seiner Kutte vergrub. "Meisterin Yurara hat vergessen, dass sie, uhhh ... sich hier angemeldet hat oder so. Sie verspätet sich ein bisschen."
Kaum hatte der junge Genin zuende gesprochen, wurde er auch schon von einem gigantischen Schatten verschlungen. Hinter ihm baute sich ein gewaltiger schwarzer Herkuleskäfer auf, dessen majestätisches Horn locker einen arglosen Akademisten zerquetschen konnte. "Oh.", kam es lustlos von Ryuzaki, der sich langsam zu seinem Kameraden und seiner offensichtlichen Kuchiyose umdrehte. Die Kuchiyose schien rasend und aggressiv, es jedoch nicht auf Takeo abgesehen zu haben. Stattdessen rammte sie ihr Horn in die Magengrube ihres eigenen Beschwörers und jagte diesen anschließend von der Bühne. "AaaaAaaAaAhhhHhH!" Panisch mit den Armen in der Luft fuchtelnd, rannte der grünhaarige Genin vor seinem Käfer davon und ließ Ryuzaki somit alleine auf der Bühne. "Eh-höhöhö. Das ist nicht der Kampfwettbewerb, Arschkeks.", gab er müde amüsiert zum Besten und richtete wieder seine Augen nach vorne, ehe sie sich weiteten und deutlich Terror und Ehrfurcht in ihnen zu sehen war. Hinter Takeo stand plötzlich eine rothaarige Frau, elegant gekleidet in einen schwarzen Kimono, dessen Ärmel und Obi mit edlen Stickereien in gold und rot verziert wurden. Spinnenlilie. Ein seltsames Motiv, wenn man bedachte, dass die Pflanze mit dem Tod in Verbindung gebracht wurde. Yurara lächelte. "Du bist mein Date, nehme ich an? So ein gutaussehender junger Kerl. Shijima Yurara.", stellte sie sich höflich vor. Und wenn Takeo etwas Wissen über besonders auffällige Einwohner des Dorfes besaß, wusste er vermutlich auch, dass ihn ausgerechnet Konohas Scharfrichterin zum "Tanz" bat.
Takeo war sich nicht sicher, was er da sah - zwei kleine Jungs? War das.. deren ernst? Im ersten Moment dachte der Nara, sie würden ihm nur einen Scherz spielen wollen da sie sich offensichtlich auch einen Keks für das Publikum (das schon zu tuscheln anfing) zu interessieren schienen und dann auch noch in Streit miteinander gerieten - anschließend drehte sich einer von ihnen zu ihm um und sie kicherten etwas dämlich amüsiert vor sich hin. Takeo wusste nicht so recht, wie er mit der Situation umgehen sollte und erklärte mit einer etwas theatralisch klingenden Stimme und sarastischem Ton dem Publikum, dass es sich hier wohl um eine Verwechslung handeln musste - "Verspätung? Seid ihr euch sicher, Euch nicht einfach nur verlaufen zu haben? Oder wartet ihr auf Eure Mama?", fragte er etwas überheblich und stimmte in das etwas dämlich lachende Publikum mit ein. Na, wenigstens HATTE er einen Auftritt! Auch wenn der nicht so geplant war wie vorgesehen. Auf einmal wurde einer der kleinen Jungs verjagt, der andere blieb stehen und sah mit ernstem Gesichtsausdruck zu Takeo. "Arschkeks" war alles, was dieser von ihm noch vernahm. "Wieso bist du auf einmal so leise, vergeht dir der Mut?" Zu dem riesigen Hirschkäfer sagte der Nara lieber nichts, was da für ein Auftritt sein sollte war ihm immer noch nicht klar. Takeo stemmte locker einen Arm in die rechte Seite und wollte sich gerade elegant umdrehen - da rempelte er gegen jemanden. Eine Frau! Wow, und was für eine. Beeindruckt schluckte Takeo als ihm im nächsten Moment auch klar wurde WEM er da gegenüber stand. "Shijima Yurara, in der Tat.", widerholte Takeo etwas schwach bevor er sich einen Ruck gab und seine besten Manieren rausholte: eine kleine Verbeugung und schon hatte er sein üblich charmantes Grinsen auf den Lippen. "Du hast das Vergnügen mit Nara Takeo, hocherfreut!" Im Kopf versuchte er alle Informationen die er über Yurara hatte, zusammenzusammeln: Sie war eine Henkerin, Blutverrückt und irgendwie attraktiv aber etwas durchgeknallt. Wieso wurde man auch sonst gerne Scharfrichter? Außerdem.. sagte man ihr nach, an irgendeine komische Gottheit zu glauben. Was auch immer. Jeder hatte so Hobbies, nicht? Takeo vermutete, dass nur die Hälfte aller Gerüchte um die Scharfrichterin wahr waren - in dem Moment segelte ein pinkfarbener Luftballon zwischen ihnen nieder. Es wurde wohl Zeit für die erste Hürde im Paarwettbewerb. Dem Luftballontanz! Die Regeln waren allen Teilnehmern vorher eingebläut worden - das Paar, das es schaffte die besten Tanzstile und Rythmen mit dem Luftballon zwischen den Köpfen zu erfinden (und das Paar, das am längsten dabei durchhielt), gewann. Hauptsache der Ballon platzte nicht oder fiel herunter! Dann schieden sie nämlich aus. Vorsichtig nahm Takeo den Ballon zwischen seine Hände und hielt ihn seiner Partnerin grinsend hin. Dabei kam er nicht umhin sie erneut von oben bis unten zu mustern und sich innerlich selbst zu beglückwünschen - sie sah, trotz der komischen Gerüchte, ECHT gut aus.. "Darf ich um einen Tanz bitten?"
Nara Takeo also. Ein interessanter Clan, doch ein unbedeutender Name, der sich lediglich in ihrem Gedächtnis einbrannte, weil er zu einem hübschen Gesicht gehörte. Was war es, das sie bei seinem Anblick empfand? Sein dämliches Grinsen konnte es kaum gewesen sein, sie hatte schon die strahlend weißen Zähne charmanterer Kerle in ein tiefes rot getaucht, doch dieser Blick ... Irgendwas daran störte sie, je länger sie dem jungen Blondschopf ins Angesicht sah. "Ob das ein Vergnügen wird, will sich noch zeigen lassen.", erwiderte sie mit einem undeutbaren Schmunzeln. Sie versprach sich nicht allzuviel von diesem lächerlichen Wettbewerb, doch gelangweilt über den Festplatz zu spazieren und nebenbei allerlei Süßigkeiten in sich hinein zu stopfen war auch nicht das Wahre gewesen. Es lag also gänzlich an ihrer neuen Bekanntschaft, ob es für die ein Vergnügen werden würde ... und auch an ihr, ob er das Aufeinandertreffen nicht schon bald bereuen sollte. Sie wusste nicht wirklich, worum es bei diesem Wettbewerb überhaupt gehen sollte, so desinteressiert wie sie war, allerdings hatte sie keinerlei Probleme damit, die Hand des Mannes zu ergreifen und sich von ihr führen zu lassen. Ausnahmsweise. Als Takeo den Ballon zwischen seine Finger bekam und ihn Yurara kurz darauf entgegen streckte, blickte sie sich für einen Moment lang verwirrt um und ignorierte die gespannten Blicke der Zuschauer, ehe sie, angetrieben von den Worten ihres "Tanzpartners", hinter das Konzept der Aufgabe kam. Sie sollten also den Ballon zwischen sich behalten und dabei tanzen, bis keines der Paare mehr übrig war...?
Na zum Glück waren Yuraras Ärmel nicht gerade mit Nadeln präpariert, mit denen sie sich selbst peinigte um den süßen Schmerz allein mit ihrem Allmächtigen zu teilen. Vielleicht auch etwas Blut, wenn sie sich zu ungeschickt bewegte und die Nadeln zu tief in ihr Fleisch stachen. Ja, sie hatten wirklich Glück, denn sonst wäre der Wettbewerb für die Beiden vorbei gewesen, noch bevor er überhaupt richtig angefangen hatte. Mit einem zufriedenen Schmunzeln ließ Yurara ihre Augenlider sinken und hob dabei, beinah schon arrogant, ihren Kopf an, ehe sie mit ihren Fingerspitzen sanft über die Unterarme ihres Partners fuhr. Es war ein unheimlicher Gedanke, wenn man daran dachte, dass diese so zarten Hände, die behutsam über die Arme des jungen Mannes strichen, bereits so viele Leben an sich gerissen hatten. Dass etwas derart grausames und gefühlloses doch so gefühlvoll sein konnte. "Ich bin keine gute Tänzerin... Eine eiskalte Lüge. Natürlich wusste sie sich gekonnt zu bewegen - Nicht nur auf der Bühne. "...deswegen darfst du mein vollstes Vertrauen genießen. Nur keine Scheu und führe mein Fleisch~" Während sie mit immer leiser werdender Stimme sprach, kam sie Takeo näher und presste dabei ihre Brust vorsichtig gegen den Ballon, bereit, mit ihm ein Tänzchen zu wagen. Die Frage war nur, wie er's gern gehabt hätte; Wild und leidenschaftlich oder doch eher langsam und taktvoll? Er durfte dabei nicht vergessen, dass sie noch immer eine gute Show liefern mussten. Das Aussehen allein gewann hier leider nicht.